Die kleine Mieze - Eine Geschichte mit der ich mal was gewonnen hab
   
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Dinge wie Sommertage

 

Es gibt diese gewissen Tage im Sommer an denen einfach alles stimmt. Die Sonne scheint vom wolkenlosen blauen Himmel, ein paar Grillen zirpen und die warme Luft wird von kühlen Windstößen erträglich gemacht. Heute ist so ein Tag.

Ich sitze mit einem Wassereis auf der Terrasse und mache mir Gedanken über heiße Sommertage. Meine Haut, die im Winter weiß wie Schnee ist, hat einen leichten braunen Schimmer. Nur da wo ich Nietenarmbänder und Ringe trage ist es noch hell. Zur Freude meiner Mutter bin ich nicht geschminkt. Sie findet es abartig wenn ich schwarzen Liedschatten auftrage und manchmal trage ich auch roten Lippenstift. Meine Freunde ziehen mich damit auf, dass sie” Schwuchtel” zu mir sagen. Aber ich weiß ja, dass ich das Nesthäckchen der Clique bin und meine Kumpel Thomas, Jochen und Andre alles für mich tun würden. Eigentlich könnte ich mich auf mein Fahrrad schwingen und rüber fahren. Ich entschließe mich dann doch mir noch ein Wassereis zu nehmen. Leider kommt meine Mutter auf die Idee sich zu mir zu setzten und natürlich hält sie es keine Zehn min. aus ohne  mich auf May an zu sprechen.

May ist das süßeste Mädchen auf der ganzen Welt. Ihr Lächeln ist so unglaublich durchdringend, dass alle in ihrer Umgebung lachen müssen, wenn sie lacht. Wenn sie mit mir spricht laufen meinen Rücken kalte Schauer entlang. Meine Mutter lässt meinen Tagtraum mit der rücksichtslosen Frage, ob ich denn glauben würde dass ich bei May eine Chance hätte, zerplatzen. Als ob sie nicht ganz genau wüsste, dass May nicht auf mich steht.

Eigentlich habe ich mit meiner Ma großes Glück. Sie ist total tolerant und akzeptiert alles was ich mache. Sie lacht sogar über die Streich die ich ihr spiele. Vielleicht liegt das daran, dass sie meinen Vater früh verließ und mich alleine groß zog. Ich glaube sie macht sich manchmal Vorwürfe, dass sie mich nicht gut genug erzogen hat. Was kein Wunder ist wenn das eigene Kind gepierct und mit zerrissenen Klamotten durch die Gegend läuft.

Jetzt habe ich vom vielen Wassereis Bauchschmerzen. Verfolgt von den neugierigen Blicken meiner Mutter gehe ich in mein Zimmer. Meine Mutter weiß was jetzt kommt und ich weiß es auch. Das ist wieder so etwas was mir ständig passiert. Andauernd und immer wieder bekomme ich irgendwelche Einfälle und diese Einfälle setzte ich auch in die Tat um und das wiederum bringt mich in Schwierigkeiten.

Als ich über die Terrasse an meiner Mutter vorbei gehe und so das Haus verlasse, sehe ich an ihrem Blick, dass sie sich wieder schuldig fühlt, schuldig dass sie mich auf eine dumme Idee gebracht hat.

Meine Hand zittert und mein Herz rast als ich die Klingel drücke. Nach einer halben Ewigkeit öffnet sich die Tür. Ich sehe in die schönsten Augen und ich werde von den sanftesten Armen umarmt, ich höre die lieblichste Stimme, die mit ihrer immer fröhlichen Art das typische

" Ho, ho, Jo!" ruf. May ist so offen und herzlich sie begrüßt jeden mit einer Umarmung. Sie ist die einzige, die ich kenne, die keine Angst hat meine mit Nieten besetzte Lederjacke fest zu umklammern und ihre Nase in meine Schwarz gefärbten Haare zu stecken.

Manchmal denke ich sie mag mich sehr gerne. Ich denke immer ihre Augen leuchten noch ein bisschen mehr wenn sie mich sieht. Aber wahrscheinlich ist das Einbildung, weil ich mir das wünsche. May bittet mich herein aber ich lehne ab und drücke ihr einen gefalteten Zettel in die Hand. Als ich gerade wieder gehen will gibt May mir einen Kuss auf die Wange und haucht mir ein unwiderstehliches “ Danke” ins Ohr.

Beinahe wäre ich Ohnmächtig geworden, zum Glück wurde ich” nur” rot. Gott war mir das peinlich. Wenn ich überlege dass May jetzt in ihrem Zimmer sitzt und den Brief ließt........

 

Liebe May

Du  hast  bestimmt  schon  viele  Liebesbriefe  bekommen  und   dieser  wird  bestimmt  nicht  der  beste  aber  mit  Sicherheit  der  ungewöhnlichste. Du  weißt  gar nicht  wie  wunderschön  du  bist.  Du  bist  so  unglaublich  lieb  und  so  offen,  du  hast  keine  Angst  auf  Leute  zu  zugehen, besonders  auf  mich.  Ich  habe  mich  in  dich  verliebt.  Ich  hatte  Angst  es  dir  zu  sagen,  weil  ich  denke, dass  du  dich  nie  in  mich  verlieben  könntest.  Ich  hoffe,  dass  wir  befreundet  bleiben.

 

Bis  dann

 Jo

 

Eigentlich wollte ich meiner Mutter sagen das ich Bauchschmerzen habe und nicht in die Schule gehen. Jetzt sitze ich hier zwei Plätze neben May, als mich ein Brief erreicht.

 

Hi Jo !

Ich bin dir sehr dankbar für deinen Brief, denn  ich  hätte mich nie getraut es dir zu sagen. Ich habe mich auch in dich verliebt und wäre sehr gerne mit dir zusammen.

 

May

 

Ihr könnt nicht glauben wie glücklich ich in den nächsten Wochen war. Es störte mich zwar das May und ich immer noch so taten als seien wir Freunde aber das sollte sich ja ändern.

Diesen Tag werde ich nie vergessen. Stellt euch das so vor.

Ich stehe mit May, Thomas, Andre, Jochen und ein paar anderen in der ersten Pause auf dem Schulhof. Dann beugt May sich zu mir herüber und flüstert: “ Küss mich.” “ Was?” “ Du sollst mich küssen!!”  Etwas zögerlich beuge ich mich zu ihr herüber und küsse sie. Um uns herum wird es ganz still. Blick verfolgen uns, angeekelte Blicke. Dann höre ich rufe. “ Baah wie ekelhaft!” “ Iee!” “Lesben!”  Ein paar Leute tun als müssten sie sich übergeben. Ich höre auf May zu küssen und bin total geladen. “Das ist ja unnormal!”

 

 “Ach ja??!!” Jetzt kann mich keiner mehr stoppen. “ Was ist denn deiner Meinung nach Normal? Du Vielleicht? Das einzige was du bist, ist gewöhnlich! Jemand der sich der Masse anpasst, der mit dem Strom schwimmt, der nie sein eigenes Ding macht, immer tut was man von ihm verlangt, der sich anpasst und sich nie auflehnt, der geht in der Masse unter. Und jemand, der sich selbst gefunden hat, der sich von der Masse abhebt, der wird verachtet. Man hat also die Wahl zwischen missachtet und verachtet. Und wenn ich ehrlich bin werde ich lieber von der Masse verachtet als zertrampelt. Denn so konfus mein Leben auch ist ich liebe es. Ich weiß wer meine Freunde sind und auf wen ich mich verlassen kann. Ich brauche die Masse nicht, ich brauche jemanden der mich versteht und liebt. Und wenn diese Liebe von einem so wunderschönen Mädchen wie May kommt dann macht mich das glücklich. Ihr könnt meine Liebe durch Worte nicht stoppen und ihr könnt nicht verhindern, dass ich, ich bin. Also akzeptiert es oder lasst mich in ruhe.”

 

Dann beuge ich mich wieder zu May und küsse sie weiter.

 

Natürlich weiß ich dass die Akzeptanz der Masse noch klein ist und ich weiß auch dass ich allein das nicht ändern Kann, aber ich weiß auch dass  ich nicht alleine bin und das jeder der ein wenig anders ist dafür kämpfen wird, dass sich das ändert.

 

Mit freundlichen Grüßen  eure

 

                                                     Johanna,  Küsse für euch!

   
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